Artikel der Sächsischen Zeitung vom 15.08.2021
In einem Artikel der Sächsischen Zeitung vom 15.08.2021 wurde ich als Bürgermeisterkandidatin in einem Interview vorgestellt:
Nünchritz: Eine Leckwitzerin strebt an die Gemeindespitze
Andrea Beger geht als Parteilose ins Rennen um das Bürgermeisteramt. Manches Familienmitglied traut ihr noch ganz andere
Posten zu.
Von Eric Weser
Nünchritz. Es gibt Menschen, die schon als Kind Bürgermeister werden wollten. Andrea Beger gehört nicht dazu. „Das hat sich entwickelt, ich bin da reingewachsen“, sagt die 46-Jährige, die am 26. September um das Spitzenamt in ihrer Heimatgemeinde bewirbt und dabei ins Duell mit Jürgen Schmidt von der SPD geht.
Wie ihr Kontrahent stammt auch Andrea Beger aus der Gemeinde Nünchritz. Als Teenagerin fing sie beim TSV Merschwitz zu kegeln an. Seit sie 2014 mit ihrer Familie zurück in die Kommune gezogen ist, ist sie auch wieder in dem Klub aktiv. Inzwischen engagiert sie sich über die Wählergemeinschaft, die wie der Verein heißt, auch in der Nünchritzer Politik. Seit 2019 sitzt Andrea Beger im Gemeinderat, wo der TSV neben der CDU die größte Fraktion stellt und mit dieser eng zusammenarbeitet. Die CDU hat Andrea Beger auch als Kandidatin für die Wahl nominiert. Sie sei aber parteilos, betont Beger.
Sie wolle etwas zurückgeben, sagt Andrea Beger über den Antrieb, sich in der Kommunalpolitik einzubringen. Als Jugendliche habe sie es für selbstverständlich genommen, dass es Menschen gab, die sich für junge Menschen einsetzten. „Wenn man erwachsen ist und selbst ein Kind hat, sieht man vieles dann noch einmal mit anderen Augen“, so die Mutter eines 15 Jahre alten Sohnes.
Etwas zurückgeben, Verantwortung übernehmen, gestalten, damit auch die nachfolgende Generation eine lebenswerte Gemeinde Nünchritz vorfindet – das war Andrea Begers Motivation, Gemeinderätin und nun auch Bürgermeisterin werden zu wollen. Ihre Energie und Leidenschaft, wolle sie dort einbringen, wo sie zu Hause sei.
Gerüstet sieht sich die Leckwitzerin für den Posten. Zumal ihr die Arbeit in einer Kommunalverwaltung vertraut ist: Nach einer Ausbildung zur Erzieherin, Arbeit in verschiedenen Einrichtungen und einem berufsbegleitenden Sozialpädagogik-Studium kam Andrea Beger zum damaligen Landkreis Riesa-Großenhain, wo sie als Netzwerkkoordinatorin für frühe Hilfen arbeitete. Ein Bereich, den es damals neu aufzubauen galt und in dem es darum gegangen sei, den vorbeugenden Schutz von Kindern zu verbessern, erzählt sie. Nach der Kreisfusion wurde sie Fachberaterin für Kindertageseinrichtungen beim Kreis Meißen, unterstützte unter anderem die Träger von Kitas mit ihrem Wissen. Nach den Jahren im Landratsamt habe sie sich dann bewusst für einen Perspektivwechsel entschieden. Seit 2018 ist Andrea Beger bei der Stadt Meißen, ist stellvertretende Leiterin im Familienamt. Diesem sind unter anderem zehn Kindereinrichtungen zugeordnet.
Dass der Wechsel zur Stadt auch einen großen Schritt heran an die Kommunalpolitik bedeuten würde, daran habe sie anfangs überhaupt nicht gedacht, sagt Andrea Beger. Doch so kam es – und für die Sozialpädagogin erwies sich die Nähe als Glücksgriff. So habe sie die Chance bekommen, im Kontakt mit Bürgern Dinge zu gestalten. Stolz ist Andrea Beger dabei auf den Stadtelternrat, der in Meißen aus dem Kontakt zwischen Bürgern und Verwaltung entstanden ist. Wobei der Ausgangspunkt alles andere als konfliktfrei gewesen sei: Von Elternseite habe es teils herbe Kritik an der Stadt als Kita-Träger gegeben, nicht zuletzt wegen der Personalsituation in den Einrichtungen, so Andrea Beger. Die anfängliche Konfrontation habe aber über Gespräche abgebaut, Verständnis geschaffen und ein vertrauensvolles Miteinander aufgebaut werden können. Den Gegenüber ernst nehmen, offen sein, Vertrauen aufbauen, nach Möglichkeiten suchen, um Lösungen zu finden – eine solche Herangehensweise will Andrea Beger für Nünchritz übernehmen.
In ihrem Wahlkampf setzt die Leckwitzerin auf viele persönliche Begegnungen. Ist bereits unterwegs bei Vereinen, der Feuerwehr, Unternehmen, um ein Stimmungsbild einzufangen. Sie wolle wissen, was den Menschen in den Orten wichtig ist. Danach wolle sie auch künftige Ziele und Schwerpunkte im Wahlkampf ausrichten. Diese will sie wiederum über Flyer, Plakate und ihre Internetseite kommunizieren.
Ein Wahlkampfteam hat die Leckwitzerin nach eigenem Bekunden nicht. Aber Vertraute und Freunde, die ihr Rückmeldungen geben. Volle Rückendeckung für ihre Kandidatur habe sie von ihrem Mann. „Der hat mir das mehr zugetraut als ich mir selbst.“ Am meisten traut Andrea Beger aber vielleicht ihr Patenkind zu. Es sage immer, dass sie mal Bundeskanzlerin werde, erzählt Andrea Beger und lacht.
Mit dem Landtagsabgeordneten für die Region, dem AfD-Politiker Mario Beger, teilt die Kandidatin aus Nünchritz übrigens tatsächlich nicht nur den Namen. Er sei der Cousin ihres Mannes. Kontakt zu ihm habe aber keinen, so Andrea Beger.
mit freundlicher Genehmigung der Sächsischen Zeitung / Eric Weser